Symposium Individualisierte Gesundheitsversorgung in der GKV: Implementierung und Priorisierung
27.02.2014
Donnerstag, 27. Februar 2014, Uhrzeit: 10:00-17:00 Uhr
Langenbeck-Virchow-Haus
Luisenstraße 58/59
10117 Berlin
Seminarraum „Bernhard von Langenbeck“
Im letzten Jahrzehnt findet die sogenannte individualisierte Gesundheitsversorgung (IGV) zunehmend Beachtung in Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit. Diese Entwicklung ist den großen Hoffnungen geschuldet, die mit einer IGV verbunden werden: Die Identifizierung von geeigneten Biomarkern soll eine besser auf das Individuum zugeschnittene Prognostik, Prädiktion, Diagnostik, Prävention und Therapie ermöglichen, die zu Effektivitäts- und Effizienzsteigerungen in der gesamten Gesundheitsversorgung führen.
Das Verbundprojekt hat sich seit 2010 mit den Chancen und Risiken einer IGV für das deutsche Gesundheitssystem beschäftigt. Insbesondere stand dabei die Frage im Fokus, unter welchen ethischen, rechtlichen und ökonomischen Bedingungen eine IGV flächendeckend zur Anwendung kommen bzw. in den Leistungskatalog der GKV aufgenommen werden könnte und welche gerechtigkeitsethischen Problemstellungen sich vor dem Hintergrund verschiedener Effektivitäts- und Effizienzschätzungen ergeben.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen auf dem Symposium vorgestellt und mit Experten aus Wissenschaft, Gesundheitswesen und Politik diskutiert werden.
Insbesondere sollen folgende Themen erörtert werden:
Welche Fragen der Verteilungsgerechtigkeit werden durch eine mögliche flächendeckende Einführung individualisierter Prognose-, Präventions- und Therapiemaßnahmen?
Vor welchen Herausforderungen steht die ökonomische Evaluation individualisierter Therapiemaßnahmen?
Welche rechtlichen Fragen ergeben sich bei der Einführung individualisierter Gesundheitsversorgung in den Leistungskatalog der GKV?
Das Symposium richtet sich an Personen aus den Gesundheitsberufen und der Gesundheitspolitik sowie an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Begleitforschung (Ethik, Gesundheitsökonomie, Gesundheitsrecht).
Wir freuen uns, Sie auf dem Symposium in Berlin begrüßen zu dürfen!
Als Referenten werden teilnehmen:
Prof. Dr. Ulrich Becker (Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik, München)
Prof. Dr. Dr. Christian Dierks (Charité Universitätsmedizin, Berlin)
Dr. Bernhard Egger (GKV-Spitzenverband, Berlin)
Dr. Simone v. Hardenberg (Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik, München)
Michael Hennrich (MdB, Ausschuss für Gesundheit, Berlin)
Dr. Regina Klakow-Franck (Gemeinsamer Bundesausschuss, Berlin)
PD Dr. Stefan Lange (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln)
Prof. Dr. Georg Marckmann (Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, München)
Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig (Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Berlin)
Dr. Gerd Maass (Roche Diagnostics GmbH, Penzberg)
Dr. Wolf Rogowski (Helmholtz Zentrum München)
Prof. Dr. Silke Schicktanz (Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Göttingen)
Sebastian Schleidgen (Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, München)
Franziska Severin (Helmholtz Zentrum München)
Prof. Dr. Uwe Siebert (Institute of Public Health and HTA, Hall in Tirol)
Programm
10:00 Uhr
Begrüßung: Georg Marckmann
10:15 Uhr
Vorstellung des Verbundprojekts
Georg Marckmann
10:30 Uhr
Priorisierung individualisierter Gesundheitsversorgung: Ethische Grundlagen und praktische Umsetzung
Sebastian Schleidgen
Kommentar aus ethischer Sicht
Silke Schicktanz
11:30 Uhr
Ökonomische Evaluation individualisierter Gesundheitsversorgung: Das Beispiel Darmkrebs
Franziska Severin
Kommentar aus gesundheitsökonomischer Sicht
Uwe Siebert
12:30 Uhr
Priorisierung individualisierter Gesundheitsversorgung: Welche Anforderungen sind aus der Sicht des IQWiG zu stellen?
Stefan Lange
13:00 Uhr
Mittagspause
14:00 Uhr
Individualisierte Medizin für Patienten der GKV: Möglichkeiten und Grenzen aus rechtlicher Sicht
Simone v. Hardenberg
Kommentar aus juristischer Sicht
Christian Dierks
15:00 Uhr
Kaffeepause
15:15 Uhr
Podiumsdiskussion:
Priorisierung individualisierter Gesundheitsversorgung: Umsetzungsperspektiven im deutschen Gesundheitswesen
mit Regina Klakow-Franck (G-BA), Bernhard Egger (GKV-Spitzenverband), Gerd Maass (Roche Diagnostics), Michael Hennrich (MdB), Stefan Lange (IQWIG), Wolf-Dieter Ludwig (AkdÄ)
16:45 Uhr
Zusammenfassung und Ausblick
Georg Marckmann
17:00 Uhr
Ende des Workshops
Anmeldung:
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Aufgrund des begrenzten Platzangebots wird jedoch um Anmeldung bei Marion Frobenius (bevorzugt per Email: marion.frobenius@med.uni-muenchen.de ) bis zum 7. Februar 2014 gebeten
Kontakt:
Ludwig-Maximilians-Universität München
Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin
Lessingstraße 2
D-80336 München
Telefon: 089/2180-72777
Fax: 089/2180-9972777